Markus Haintz - Anwalt, Journalist und "Freiheitsaktivist"

Markus Haintz ist Rechtsanwalt und Inhaber der Kanzlei HAINTZ legal. Abgesehen von seiner Vita und der Nennung einiger Rechtsgebiete finden sich auf der Seite kaum weitere Angaben. Es werden keine Mitarbeiter benannt. Unter "Karriere" wird lediglich mitgeteilt, dass "überregional" Anwälte und Rechtsanwaltsfachangestellte gesucht würden.

 

Für einen 1982 geborenen Rechtsanwalt lassen diese Angaben zu wünschen übrig. Das mag daran liegen, dass Haintz nach eigenen Angaben erst 2016, nach einem zweijährigen Referendariat am Landgericht Ellwangen (Jagst), sein zweites Staatsexamen abolviert hat und nicht nur Anwalt ist, sondern sich auch als Journalist und "Freiheitsaktivist" betrachtet.

 

Warum der Anwalt Haintz sich als juristischer Spätstarter nicht konzentriert mit seiner anwaltlichen Tätigkeit und dem Aufbau seiner Kanzlei befasst ist unklar. Mit seinen "Nebentätigkeiten" scheint Haintz jedenfalls schon fast ausgelastet zu sein. Entsprechend ist Markus Haintz im Internet präsent, er ist auf twitter aktiv und betreibt einen Kanal auf Telegram.

 

Diese Nebentätigkeiten haben Haintz schon 2020 seinen guten Ruf und Einnahmemöglichkeiten gekostet. Bis dahin war Haintz als Lehrbeauftragter der Hochschule Biberach tätig. In einer Mitteilung zählte die Hochschule Haintz ernsthaft zu den "Feinden dieser offenen Gesellschaft". Entsprechend wurde mitgeteilt, dass Haintz keinen weiteren Lehrauftrag mehr von der Hochschule erhalten würde. Derart ist wohl bisher noch kaum ein anderer junger Anwalt öffentlich abgewatsch, gebrandmarkt und geschädigt worden.

Selbstdarstellung im Internet

Was Haintz unter "Freiheitsaktivismus" versteht wird schnell ersichtlich, wenn man seine twitter-Botschaften überfliegt: Haintz versucht angeblich alle Probleme dieser Welt gleichzeitig zu lösen, indem er sich krude Theorien ausdenkt und sich mit den scheinbar Mächtigen anlegt. So berichtet Markus Haintz aktuell zum Beispiel:

 

- wie das Weltwirtschaftsforum (WEF) die angeblich "schon in der Corona-Krise wie gleichgeschaltet" agierenden "Regierungen der Welt" manipuliert,

 

- dass China eine "menschenverachtende (nicht nur Corona) Diktatur" sei,

 

- über eine Studie zu mRNA-Impfstoffen,

 

- dass "die extrem strenge Abriegelung von Wirtschaftsmetropolen wie Shanghai darauf abzielen könnte, die Botschaft an die Welt zu senden: ihr seid von chinesischen Lieferketten abhängig."

 

Wozu produziert sich ein Anwalt im Nebenjob als angeblicher Journalist derart öffentlich mit "Kurzmeldungen", zu denen offensichtlich keine Recherchen durchgeführt wurden und keine Hintergrundinformationen vorliegen? Ein Teil der Erklärung dürfte sein, dass Haintz von einem übersteigerten Geltungsbedürfnis angetrieben wird. Dazu passt, dass aktuell sogar der Bundeskanzler persönlich mit einem anmaßenden, nicht ganz fehlerfreien Text aufgefordert wird sich rechtstreu zu verhalten:

 

Zitat Markus Haintz: "Herr Scholz, wir sind selten einer Meinung, aber darauf kommt es nicht an. Bleiben sie statthaft und verweigern Sie die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine! Ignorieren Sie die Kriegstreiber in Politik und Medien, und halten Sie sich an ihren Eid. Danke!"

 

Der Zweck solcher Botschaften ist offensichtlich. Haintz geht es nicht um die Sache und schon gar nicht darum, journalistisch zu wirken. Er will sich lediglich als angeblicher Experte auf allen Gebieten mit besten Beziehungen inszenieren. Markus Haintz ist ein Selbstdarsteller wie aus dem Lehrbuch.

Öffentliche Kritik

Markus Haintz wirkt in seinem Auftreten und seinen Äußerungen oft aggressiv. Er will das Bild eines Kerls vermitteln, der sich nichts gefallen lässt und sich durchzusetzen weiß. Dazu passt jedoch nicht so recht, dass Haintz sich gelegentlich in übelster Weise beschimpfen oder an den Pranger stellen lässt, scheinbar ohne sich dagegen zu wehren. Wie nachfolgend beschrieben, wurde Haintz kürzlich unter anderem von dem Anwalt Chan-jo Jun und der freien Journalistin Aya Velázquez angegriffen.

Der Künast-Anwalt Chan-jo Jun

Ab Januar 2022 wurde Markus Haintz mehrfach von Chan-jo Jun angegangen. Jun ist Inhaber der Kanzlei Junit. Auch Jun ist im Internet aktiv, er betreibt einen Youtube-Kanal. Als Anwalt vertritt er auch die bundesweit bekannte Spitzenpolitikerin der Grünen Renate Künast. Entsprechend propagiert er in seinen Videos ganz unverhohlen die persönlichen und politischen Ziele seiner Mandantin.

 

Zunächst eröffnete Jun auf twitter eine Plattform, um über eine missglückte Abmahnung der Kanzlei HAINTZ legal herzuziehen. Jun macht sich über die Formulierung "mahne ich Sie hiermit ab" lustig:

 

twitter-Beitrag Chan-jo Jun: Abmahnung #haintzisteinwixer (21.1.2022)

 

Der Beitrag wurde von Lesern vielfach genutzt, um Haintz mit abfälligen Kommentaren zu diffamieren. Offenbar wollte Jun eben dies bewirken. Der Hashtag #Haintzisteinwixer wird vielfach aus offensichtlichen Gründen zitiert. Es ist zum Beispiel zu lesen:

 

Zitat: Jepp, der Baurechtspfuscher hat ein altes Dokument einfach überschrieben. Also so mal eben dahingewichst.

 

Zitat: Wenn Herr Haintz sein Fachgebiet (die Juristerei) beherrschte, müsste er sich nicht an die Querterroristen ranwanzen.

 

Zitat: Dabei gibt er sich doch sonst gern als "Journalist" aus, reist durch die DACH-Region ohne sich an geltende Quarantäneregeln zu halten und dürfte - wahrscheinlich - auch einen nicht gültigen Presseausweis nutzen. Ist so etwas eigentlich mit der Zulassung als Anwalt vereinbar?

 

Der Nutzer "Patrik Eschweiler" legt nach:

 

Zitat: "Im Namen aller Juristen schäme ich mich, Sie zu uns zu zählen, Haintz!"

 

Der twitter-Beitrag Juns ist schon deshalb bemerkenswert, weil Anwälte sich untereinander so gut wie nie öffentlich und noch dazu namentlich derart kritisieren. Doch damit nicht genug, Jun setzte seine Kampagne mit zwei Videos fort:

 

1. Youtube-Beitrag Chan-jo Jun: Haintz zieht twitter vor Gericht (24.1.2022)

 

2. Youtube-Beitrag Chan-jo Jun: Impfung als Mord? (16.2.2022)

 

Die Beiträge müssen hier kaum weiter besprochen werden. Jun "berichtet" hier höhnisch und herablassend über seinen Kollegen. Bezeichnend ist, dass er gleich zu Beginn des ersten Beitrags erklärt, dass der Hashtag #Haintzisteinwixer "möglicherweise für sich genommen schon eine Beleidigung darstellt". Jun "berichtet" dennoch möglichst öffentlichkeitswirksam. Offenbar geht es ihm nur darum, diese mögliche Beleidigung möglichst weitreichend bekannt zu machen.

 

Der derart bloßgestellte Markus Haintz scheint sich erstaunlicherweise bis heute nicht gegen die Vorgehensweise und "Berichterstattung" des Kollegen Jun gewehrt zu haben.

Die freie Journalistin Aya Velázquez

Aya Velázquez ist nicht der bürgerliche Name einer freien Journalistin, die ebenfalls im Internet sehr aktiv ist. Sie betreibt zum Beispiel einen twitter-Kanal. Dass eine Journalistin unter verdeckter Identität arbeitet ist kurios. Aber "Journalist" ist bekanntlich keine geschützte Berufsbezeichnung, und so kann sich im Prinzip jeder auch ohne journalistische Ausbildung selbst diesen beruflichen Titel verleihen.

 

Interessanter ist hier vielmehr, dass Velázquez Markus Haintz noch heftiger angegriffen hat als der Anwalt Jun. Velázquez hat Haintz tatsächlich bezichtigt, für den Staatsschutz tätig zu sein. Begründet wurde dies nicht etwa durch weitreichende investigative Recherchen, sondern mit angeblichem Insiderwissen und einigen Spekulationen. Das Ergebnis war eine Art Kommentar, den Velázquez im September 2021 im Internet veröffentlichte. Der Text wurde auf weiteren Seiten kopiert und verbreitet. Der ursprüngliche von Velázquez selbst veröffentlichte Text scheint nicht mehr abrufbar zu sein. Er wird deshalb nachfolgend in voller Länge zitiert.

Zitat Aya Velázquez über Markus Haintz:

 

Ok Leute, hier mein Insiderwissen zur Causa Haintz-Richter: Haintz und Vicky sind die einzigen noch übriggebliebenen "Querdenker Köpfe" mit angeblicher weißer Weste in der öffentlichen Wahrnehmung der MSM. Die einzigen "Figuren", an denen die Mainstream-Presse sich noch gut abarbeiten kann, Ballweg und Ludwig sind in der Bewegung verbrannt. Die Anbindung an Bolsonaro ist fast so gut wie eine Anbindung an Trump, aus geheimdienstlicher Sicht: Trump und Bolsonaro sind Hassfiguren der deutschen Grünen, Sozen und Linken, ja sogar der CDU. Sich mit Bolsonaro zu treffen, heißt, in Deutschland per se nicht mehrheitsfähig zu sein - egal, mit welchen Vorschlägen man danach ankommt.

Der BND-Plot sieht folgendermaßen aus: Laut Skript soll sich die Querdenker-Bewegung in Deutschland jetzt "radikalisieren", das wird medial sorgfältig aufgebaut. "Übergriffe" auf Impfzentren sollen sich häufen, auf den Demos werden jetzt zunehmend "Alt-Reservisten" und "militante Reichsbürger" ausgepackt. Weil sie keinen Erfolg in der Masse haben, "radikalisieren sich die Querdenker jetzt", werden "militanter", eine Art neuer "Terror-Gruppe", so soll das Narrativ lauten. Mit der Anbindung von Haintz' und Vicky an Bolsonaro ist die deutsche Querdenker-Bewegung in der medialen Darstellung perfekt an die amerikanische Alt-Right-Bewegung, an "grenzdebile Impfgegner", an Trump, an Republikaner, an "Patrioten" und "Waffennarren" angeschlossen. Ein solches Milieu ist für grün-links-bürgerliche Gutmenschen nur verabscheuungswürdig und soll auf der anderen Seite jene vielbeschworene Einheit stiften, die uns jetzt schon im Gewand einer gleichgeschalteten, monolithischen Parteienlandschaft entgegentritt.

Dass es sich um einen klaren Versuch von "Social Engineering" handelt, ist daraus ersichtlich, dass die Mehrheit der Querdenken-Bewegung ursprünglich aus dem linken und grünen Milieu stammt: Der AfD-Anteil lag lediglich bei 15% und war damit nicht höher als in der Gesamtgesellschaft, wie eine Studie der Universität Basel feststellte. Der Corona-Widerstand in Deutschland SOLL per Social Engineering Techniken nun irreversibel rechts und zunehmend militant geframed werden - und Vicky's und Haintz' Besuch bei Bolsonaro war dafür der Startschuss. Dies wiederum wird eine noch stärkere Beobachtung durch den Verfassungsschutz, weitere Hausdurchsuchungen, Schikanen und staatliche Willkür gegenüber ALLEN Menschen in Deutschland rechtfertigen, die sich gegen die Regierung aussprechen. Der Begriff "Querdenker" wird dabei weiterhin als Chiffre verwendet, als Sammelbegriff für sämtliche Regierungsgegner im Land, unabhängig von ihrer politischen Couleur. Man wird sich nicht die Mühe machen, hier zu differenzieren: Genau dazu wurde dieser praktische Sammelbegriff ja geschaffen: Ein Label, um sie alle in den Dreck zu ziehen. Wer in Deutschland gegen die Regierung ist, macht sich also ab sofort mit Leuten wie Bolsonaro gemein. Dies war der einzige Sinn des Bolsonaro-Besuchs von Vicky Richter und Markus Haintz. Und jetzt denkt bitte mal darüber nach, wer Klein Provinz-Anwalt Haintzelmann aus Ulm ein einstündiges Treffen beim brasilianischen Staatspräsidenten organisiert hat. Glaubt ihr echt, das kriegt man einfach so, ohne eine geheimdienstliche Intervention?

Träumt weiter.

Aktuell ist der Text zum Beispiel noch auf einer Seite des Arztes Dr. Bodo Schiffmann einsehbar. In einer Mail hat Velázquez ihre Einschätzung ausdrücklich bestätigt. Die selbsternannte Journalistin erklärte:

 

Zitat Aya Velázquez: Beide, Haintz und xxx, arbeiten für den Staatsschutz. (31.3.2022)

 

Der Vorwurf ist schwerwiegend. Man sollte meinen, dass kein Anwalt sich derart würde diffamieren lassen. Man denke an Gregor Gysi, der sich immer wieder vehement gegen Vorwürfe gewehrt hat, als Stasi-Spitzel tätig gewesen zu sein. Kein Wunder, ein Anwalt, der sich derart beschuldigen lässt, muss um sein Ansehen und seine berufliche Zukunft fürchten.

 

Markus Haintz kennt den Text, er wurde ihm am 22.9.2021 per Mail zugesendet. Umso verblüffender ist, dass der derart Diffamierte sich bis heute nicht gegen die Vorwürfe der Frau Velázquez gewehrt hat. Das hat die Autorin der Zeilen in einem Telefonat am 14.4.2022 bestätigt. Haintz hat den Text angeblich bisher nicht beanstandet, obwohl dieser juristisch leicht anzugreifen wäre.

Angriffe gegen die Meinungsfreiheit

Dass Markus Haintz durchaus auch aggressiv gegen kritische Stimmen vorgeht ist inzwischen eindrucksvoll belegt. Einen Text an dieser Stelle, der am 18.12.2021 veröffentlicht wurde, bekämpft Haintz unerbittlich. Der Text wurde deshalb am 13.1.2022 vorläufig ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht entfernt.

 

Hintergrund ist, dass HAINTZ legal von August bis November 2021 beauftragt war, die Aufhebung haltloser einstweiliger Verfügungen zu erwirken. Eigentlich ein einfacher Job, den jeder Anwalt ohne Mühe erledigen könnte, doch es kam zu erheblichen Unregelmäßigkeiten. Am 12.11.2021 musste der Seitenbetreiber dem selbsternannten Kämpfer für die Meinungsfreiheit deshalb die Mandate wieder entziehen. Darauf verfasste Haintz am 16.11.2021 eine Wutmail der besonderen Art. Selten dürfte ein Mandant von einem Ex-Anwalt eine derartige Nachricht erhalten haben.

 

Nicht nur der Mandatsentzug, auch die Rückforderung eines gezahlten Honorars und die hier am 18.12.2021 veröffentlichte sachliche Darlegung der Vorgänge haben Markus Haintz missfallen. Haintz hat zwei Zivilverfahren eingeleitet und Strafanzeige erstattet, dabei jedoch gravierende Fehler gemacht. Dem Zivilgericht hat er wesentliche Beweise vorenthalten, so zum Beispiel die genannte Mail vom 16.11.2021. Abgesehen davon zeichnet sich ab, dass Haintz von der Justiz großzügig unterstützt wird.
 

Die Gretchenfrage stellt sich natürlich schon jetzt: Warum führt der Anwalt und Freiheitskämpfer Markus Haintz geradezu einen Vernichtungsfeldzug gegen den Betreiber einer völlig unbekannten Internetseite, und warum lässt er andererseits die genannten schweren Vorwürfe von Jun, Velázquez und der Hochschule Biberach gegen seine Person unbeantwortet?

 

Auch gegen den oben genannten Text der Hochschule Biberach könnte Haintz problemlos vorgehen. Kein Auftragnehmer oder Arbeitnehmer müsste nach einer Kündigung eine solche öffentliche Schmähschrift hinnehmen und sich sogar von einer Hochschule als "Feind dieser offenen Gesellschaft" titulieren lassen. Der Vorwurf ist persönlich erniedrigend und geschäftsschädigend. Warum ist Haintz bis heute offensichtlich nicht gegen diese Veröffentlichung vorgegangen?

 16.4.2022 / Letzte Änderung: 19.4.2022

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