Die Seite Fördermittel-Auskunft wird von der Firma Bauking zu Marketingzwecken betrieben. Zur Bauking-Gruppe gehört auch die Baumarktkette Hagebaumarkt.
Auf der Internetseite werden seit 2009 im Abschnitt "Infos" in unregelmäßigen Abständen Informationstexte zu Fördermitteln verbreitet. Die Artikel wurden ohne Autorennennung veröffentlicht. Die meisten der bisher gut 120 veröffentlichten Texte scheinen aus derselben Feder zu stammen.
Es ist auch ersichtlich, dass die meisten oder möglicherweise alle Texte als Plagiate von Texten aus anderen Quellen zu betrachten sind. In einem Fall wurde als Quelle ein Text von Sascha Rentzing ("Falsch angefasst") verwendet. Dies und die einheitliche Machart der Plagiate weisen darauf hin, dass der Autor der Plagiate Sascha Rentzing sein könnte. Eine entsprechende Anfrage wurde von Bauking bisher weder bestätigt noch dementiert.
Nachfolgend werden beispielhaft einige Bauking-Texte und die bisher recherchierten Quelltexte gelistet. Die Aufstellung ist unvollständig und wird gelegentlich ergänzt.
22.7.2018: Die Seite Fördermitte-Auskunft wurde inzwischen abgeschaltet. Weiteres dazu nach der folgenden Tabelle.
Quelle, Autor: Titel |
Monat/Jahr:
Titel auf der Seite Fördermittel-Auskunft |
Vergleich |
2011 |
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Sparkasse: |
4/2011: |
(Vergleich/16/98) |
2012 |
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MOZ, Jörn Sandner: |
8/2012: |
(Vergleich/9/95) |
2013 |
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Viessmann: |
10/2013: |
(Vergleich//99) |
2014 |
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Stiftung Warentest: |
3/2014: |
(Vergleich/3/80) |
Handelsblatt, Thomas Schmitt: |
5/2014: |
(Vergleich/5/99) |
2015 |
||
Technology Review, Sascha Rentzing: |
2/2015: |
(Vergleich/22/85) |
FAZ, Andreas Mihm: |
3/2015: Ab 2015 beteiligt sich das Finanzamt an der neuen Heizung (Link) Aus dem Originaltext übernommen:
"... wie von diese Zeitung berichtet, ..." |
(Vergleich/5/100) |
Die Welt, Norbert Schwaldt: |
7/2015: |
(Vergleich/7/95) |
co2online, Karin Adolph: |
9/2015: |
(Vergleich/1/99) |
|
Ab Anfang 2016 wurde die Seite Fördermittel-Auskunft nicht mehr aktualisiert oder ergänzt. Im April 2018 folgte die Abschaltung, die Seite ist seitdem nicht mehr abrufbar.
Im Vorfeld wurde Bauking mit einer Mail vom 7.7.2015 erstmals angeschrieben und darauf hingewiesen, dass der Beitrag „Solar-Akkus rechnen sich ab 2015“ offensichtlich eine stark gekürzte Version eines fast zwei Jahre älteren Beitrags in Technology Review ist (Vergleich).
Am 8.7.2015 antwortete Matthias Habedank, bei Bauking Leiter Marketing & Projektmanagement, dem Hinweis nachgehen zu wollen.
Mit Mail vom 2.9.2015 wurde Habedank auf weitere Ergebnisse hingewiesen. Mit Antwort vom 6.9.2015 erklärte Habedank, diese Hinweise prüfen lassen zu wollen. Es folgte ein Telefonat am 30.9.2015.
Mit Mail vom 24.5.2016 wurde Habedank auf diese Internetseite hingewiesen. Diese und eine weitere Nachricht vom 25.1.2017 wurden jedoch nicht beantwortet.
Mit Mail vom 2.7.2018 wurde Habedank nochmals ausdrücklich auf fünf der auch hier oben gelisteten Fälle hingewiesen, in denen offensichtlich Texte der Märkischen Online Zeitung, Handelsblatt, Technology Review, FAZ und Welt genutzt worden waren.
Zwei darauf folgende Telefonate verliefen unbefriedigend. Habedank erklärte, dass die Texte auf Fördermittel Auskunft von Bauking eingekauft worden seien. Weiteres wollte er nicht mitteilen. Mit Blick auf mögliche weitere Veröffentlichungen zur Sache drohte er mit juristischen Schritten, etwa wegen "Verleumdung".
Auch die fünf genannten Zeitungen wurden auf die konkreten Fälle hingewiesen. Teilweise wurden die Autoren persönlich angeschrieben. Alle diese Mails sind bis heute unbeantwortet.
Offensichtlich hält keiner der Beteiligten es für nötig, die Sachverhalte vollständig aufzuklären oder die Allgemeinheit zu informieren. Texte aus Zeitungen und anderen Quellen sind missbräuchlich zu kommerziellen Zwecken verwendet worden, um die Allgemeinheit zu „informieren“ und Kunden zu gewinnen. Aber für Bauking ist das offensichtlich kein relevantes Thema.
Stattdessen wählt die Firma den denkbar schlechtesten Weg: man versucht die Sache tot zu schweigen, die Internetseite wird erst Jahre später stillschweigend abgeschaltet, der Überbringer der Nachrichten bedroht. Dabei weiß jeder, der etwas von Unternehmenskommunikation versteht, dass der schon zu verzeichnende Schaden für das Unternehmen damit nur größer werden wird.
Jeder, der urheberrechtlich geschützte Werke unberechtigt in seinen Besitz nimmt oder sogar kommerziell nutzt, muss mit Konsequenzen rechnen. Nur für Bauking scheint diese Regel nicht zu gelten. Offenbar hat sich die Firmenleitung im Hinterzimmer mit den Rechteinhabern und dem Lieferanten der Texte geeinigt.
Sofern bei Bauking die betrügerische Verfahrensweise zur Herstellung der Texte nicht ohnehin bekannt war und gebilligt wurde, hat sich die Firmenleitung sicher am Lieferanten der Texte schadlos gehalten, das Honorar zurück gefordert oder sogar Schadenersatz verlangt. Aber auch über diese Hintergründe soll offenbar nichts bekannt werden.
Der Fall zeigt deutlich, welchen Stellenwert Bauking seinen Kunden und der Allgemeinheit zugesteht: einen sehr geringen. Die Leitung fühlt sich berechtigt, die Kunden beliebig mit „Informationen“ auf einer "Beratungsseite" zu manipulieren und glaubt, dabei auch rechtswidrige Methoden einsetzen zu dürfen. Ganz nach dem Motto: der Umsatz heiligt die Mittel, Hauptsache die Baumarktkassen klingeln.
Dabei werden natürlich Diebstähle in den Hagebaumärkten auch weiterhin verfolgt. Jedenfalls ist bisher nicht bekannt geworden, dass Bauking gleiches Unrecht auch nicht zahlenden Kunden in seinen Geschäften zugestehen und auf die Verfolgung von Ladendiebstählen verzichten würde.
Die Herkunft der Texte, die auf Fördermittel-Auskunft abrufbar waren, ist somit vorerst weiter ungeklärt. Vorausgesetzt, dass Bauking die Texte nicht vielleicht doch selbst fabriziert hat, kommt als Ersteller und Lieferant nach wie vor Sascha Rentzing in Frage. Insbesondere wurde die Autorenschaft Rentzings bisher nicht dementiert.
24.5.2016 / Letzte Änderungen: 22.7.2018, 26.1.2017